Der Süden Thailands

Wir geben zu, wir haben tatsächlich vergessen, dass dieser Blog überhaupt noch existiert und deshalb auch nicht wie angekündigt über den zweiten Teil unseres Thailandaufenthalts berichtet. Genau das werden wir jetzt aber tun – besser spät, als nie.

Nach einer insgesamt 24 Stunden dauernden Horror-Busfahrt in drei unterschiedlichen Bussen kamen wir endlich an unserem ersten Ziel im Süden an – Krabi. Eine kleine Stadt, die nicht sonderlich viel zu bieten hat, weshalb es am Tag darauf auch gleich per Longtailboat weiter zu den nahegelegenen malerischen Stränden Railay und Tonsai ging. Am etwas ruhigeren Tonsai Beach verbrachten wir eine Nacht in einem Bungalow mit Babykatzen und genossen die Schönheit der Natur, das warme Wasser und das Nichtstun. Am Tag darauf besichtigten wir den Phra Nang Cave Beach, der zu den Top 10 der schönsten Strände der Welt gehört.
Der nächste Stopp im Süden war der Khao Sok Nationalpark. Leider konnte man diesen eigentlich nur mit gebuchten Guides und in Gruppen besichtigen, weshalb wir nur einen Tag tatsächlich im Park verbrachten. Auf der „One Day Lake Tour“ fuhren wir zu dem riesigen Chiao-Lan-See, besichtigten ihn mit einem Longtailboat und machten danach noch eine kleine Wanderung durch den Dschungel mit anschließender Höhlenbegehung, bei der wir teilweise sogar schwimmen mussten. Nach diesem schönen, aber auch anstrengenden Tag verbrachten wir noch eine letzte Nacht in unserem Hostel am Rande des Parks und traten am nächsten Morgen die Reise zur Insel Koh Tao an. Auf eine recht angenehme Busfahrt folgte eine sehr unruhige und schaukelige Bootsfahrt, bei der wir beide nicht weit vom Kotzen entfernt waren. Koh Tao, die Schildkröteninsel, beherbergt um die 50 Tauchschulen und da man nirgendwo auf der Welt eine Lizenz zum Open Water Diver so billig machen kann wie dort, meldeten wir uns für einen viertägigen Tauchkurs an. Anfangs hatten wir große Schwierigkeiten das Englisch unseres thailändischen Tauchlehrers zu verstehen und auch so unsere Zweifel, ob das später im offenen Meer alles gut gehen würde, aber durch die letztendlich unmissverständliche, akzentfreie Tauchersprache mit Handzeichen ging doch alles gut. Schildkröten haben wir leider nicht gesehen, dafür aber viele schöne Korallenriffe, Fische (sowohl Nemo als auch Dori haben wir getroffen) und anderes Meeresgetier. Nachdem wir unsere Lizenz erhalten hatten, besichtigten wir auf den darauffolgenden Tagen die wunderschöne Insel zu Fuß und erholten uns vom Tauchkurs, der wesentlich anstrengender war, als wir erwartet hatten.
Unser letzter Stopp des Thailandsaufenthalts und auch der gesamten Reise war Koh Phangan, die Nachbarinsel von Koh Tao. Dort wohnten wir in einem wundervollen Hostel mit großem Pool direkt am Meer und erfreuten uns an dem Fressmarkt und den unglaublich guten Fruit Shakes und an den tollen Stränden, die wir mit dem Roller erkundeten. Nach vier Tagen auf dieser Insel hieß es für uns dann aber leider Abschied nehmen. Nicht nur von Koh Phangan, sondern auch vom Meer, dem Reisen, von unserem ganzen Auslandsaufenthalt. Wir verbrachten zwar noch zwei Tage in Bangkok, doch auf die hätten wir aufgrund von 35 Grad drückender Großstadthitze gern verzichtet. Am 24. Februar startete unser Flieger um 23.55 Uhr am Bangkoker Flughafen und am 25. Februar wurden wir schließlich um 8.45 Uhr in Stuttgart von unseren Familien und Freunden begrüßt.

Schlussendlich bleibt zu sagen, dass wir beide glücklich darüber sind, diese Zeit im Ausland verbracht zu haben, in welcher es zwar ein paar nicht so schöne, aber auch viele wundervolle Momente gab. Momentan können wir es kaum erwarten, wieder auf Reisen zu gehen.

Im Norden Thailands

Nachdem wir Lea, mit der wir uns in Nepal angefreundet haben, in Bangkok getroffen hatten, sind wir los in den Norden Thailands in die Stadt Chiang Mai. Dort haben wir unsere Liebe zu Fruchtsmoothies entdeckt, die vielen beeindruckenden Tempel in der Altstadt angeschaut und die Umgebung mit gemieteten Rollern erkundet. Ein Highlight war der eintägige Kochkurs, bei dem wir gelernt haben, wie man thailändische Nudelgerichte, Desserts, Frühlingsrollen und Currys kocht. Der zweite Ort, den wir im Norden besucht haben, war Pai, eine von Hippies bevölkerte Kleinstadt umgeben von wunderschönen, dicht bewaldeten Hügeln. Auch dort waren wir mit dem Roller unterwegs und haben unter anderem den wunderschönen Pai Canyon angeschaut. Außerdem haben wir uns eine Thai-Ganzkörpermassage für umgerechnet gerade einmal sechs Euro gegönnt. Dann folgte ein sehr langer Trip in den Süden Thailands. Darüber werden wir aber erst im nächsten Blogeintrag berichten.

Vietnam

Unser zweites Reiseland war Vietnam. Da wir nur eine Woche Zeit hatten, haben wir nur zwei Orte besichtigt. Zuerst haben wir die Stadt Da Lat angeschaut und dort eine Motorradtour gemacht, bei der wir aber nicht selbst gefahren sind, sondern hinten auf den Motorrädern drauf saßen. Zusammen mit zwei anderen Deutschen haben wir eine Pilzfarm, eine Blumenfarm, eine Seidenfarm, eine Kaffeefarm, die Kaffee aus Wieselkacke verkauft hat und zwei Wasserfälle besichtigt. Danach ging es in das malerische Städtchen Hoi An, in dem nachts von vielen bunten Lampions die Straßen beleuchtet waren. Wir haben uns viel Zeit genommen die Stadt anzuschauen und die Umgebung mit Fahrrädern erkundet. Dann sind wir auch schon von der Nachbarstadt Da Nang wieder nach Bangkok geflogen.

Kambodscha

Am Tag nach unserer Ankunft in Bangkok sind wir mit dem Bus über die kambodschanische Grenze nach Siem Reap gefahren. Dort haben wir die weltberühmten Tempel von Angkor angeschaut. Danach ging’s weiter über Sihanoukville auf die Insel Koh Rong Samloem, wo wir Sonne, Strand und Meer genossen haben. Bei unserem nächsten Stop in Kampot haben wir für zwei Tage einen Roller geliehen und zusammen mit anderen Backpackern Kep’s Krabbenmarkt und einen Nationalpark besichtigt. Am Ende unseres zweiwöchigen Aufenthalts in Kambodscha haben wir die Killing Fields in der Hauptstadt Phnom Penh angeschaut und dort mehr über die grausamen Massenmorde in den 70er Jahren gelernt. Kambodscha hat uns mit seinen paradiesischen Stränden, kleinen Städten mit Flair und lauter netten Einheimischen mega gut gefallen!

Wir verlassen Nepal

Seit mittlerweile drei Tagen befinden wir uns nun schon in Kambodscha. Nach fast fünf Monaten in Nepal nehmen wir uns noch sieben Wochen Zeit um durch Südostasien zu reisen. Unsere Stationen sind Kambodscha, Vietnam und Thailand. Hier kommt also unser letzter Blogbeitrag über Nepal.

 In der Vorweihnachtszeit sorgte ein selbst gebastelter Adventskalender und ein improvisierter Adventskranz für die richtige Stimmung. Hier konnten wir endlich unsere große Ansammlung an Klopapierrollen verwenden. Der Adventskranz bestand aus einem Ring aus Klopapierrollen, umwickelt von nadelbaumähnlichen Zweigen. Aus dem Adventskalender, der ebenfalls Klopapierrollen bestand, durften sich jeden Tag drei bis vier Kinder ein kleines Päckchen mit Süßigkeiten herausholen. Die übrigen Klorollen beklebten wir mit den Kindern mit Schneemännern, Weihnachtsmännern und Tannenbäumen aus Papier. Jedes Kind beschriftete seine Rolle und wir steckten die Socken, die Ellen als Weihnachtsgeschenk mitgegeben hatte, mit ein paar Süßigkeiten in die Geschenkverpackung. Am 24. Dezember spielten wir Praktikanten das Krippenspiel für die Kinder vor mit improvisierter und gebastelter Verkleidung. Die Kinder lachten sich schlapp, als Franka als Maria das Jesuskind auf die Welt brachte und das Baby keine andere als die Praktikantin Gwen war, die in einem Leintuch eingewickelt unter der Bank, auf der Maria saß, hervorgekrochen kam. Danach haben wir mehr schaurig als schön das Lied „Stille Nacht“ angestimmt, gefolgt von weiteren Weihnachtsliedern, die wir mit den Kindern gesungen haben. Dann entdeckten die ersten Kinder auch schon den Weihnachtsmann, der auf dem Dach herumschlich und nach lauten „Santa“-Rufen der Kinder endlich die Treppe herunter kam. Natürlich erkannten sie den im Weihnachtsmannkostüm verkleideten Praktikanten Anton, der jedes Kind einzeln nach vorne rief um die Geschenke zu überreichen. Abends gab es Dal Bhat wie immer, aber direkt nach dem Essen wurden alle Kinder ins alte Haus geschickt. Dort warteten 18 verschiedene Sorten Kekse und ein Lagerfeuer auf sie. Später saßen wir Praktikantinnen noch gemütlich am Kerzenschein vom Adventskranz zusammen und packten die Pakete aus, die uns unsere Eltern geschickt hatten. Bei so vielen Leckereien und rührenden Briefen wurde schon das ein oder andere Tränchen vergossen und es kam ein bisschen Heimweh auf. Unser Weihnachten war aber trotzdem wirklich schön, ganz anders eben, nicht mit dem in Deutschland zu vergleichen. Kurz bevor wir Nepal verlassen haben, gab es noch etwas zu feiern, das neue Jahr 2017. Eigentlich hatten wir ja vor bis um Mitternacht wach zu bleiben – wir haben selbst Kartoffelsalat und Pfannkuchen gemacht und hatten lauter Süßigkeiten und Chips gekauft. Zwischen neun und zehn Uhr sind dann aber fast alle ins Bett verschwunden. Wir waren müde und es einfach gewöhnt so früh ins Bett zu gehen. Caro hat es am längsten ausgehalten, ist dann aber um 23:45 auch eingeschlafen. Somit war es für uns gar kein richtiges Silvester und da das Jahr 2074 in Nepal irgendwann im Frühling beginnt, haben wir auch keine einzige Rakete gesehen.

Einen Tag vor der Abreise haben wir beim Reise-nach-Jerusalem Spiel noch Süßigkeiten und Sticker an die Kinder verteilt, und sie am letzten Tag am Bus verabschiedet. Vielen Kindern war gar nicht bewusst, dass wir gehen, aber unsere Kinder aus der Studytime hat man doch angesehen, dass sie traurig sind, dass wir gehen. Auch wir waren traurig, aber haben in dem Moment gar nicht richtig realisiert, dass wir sie das letzte Mal sehen. Danach haben wir noch ein paar Samosas für die Taxifahrt gekauft und ein Foto mit der „Obstfrau“ gemacht, bei der wir fast täglich eingekauft haben. Dann hieß es Abschied nehmen von den anderen Praktikanten. Auch das war so unreal, als würden wir nur kurz mit dem Taxi nach Thamel fahren und danach wäre alles wieder wie gewohnt. Am Flughafen haben wir uns dann von Anna und Lea verabschiedet, die uns noch begleitet haben. Das war schon sehr traurig, aber wir freuen uns riesig, dass Lea in drei Wochen nachkommen wird, um mit uns zu reisen! 

Abschließend kann man sagen, dass die Zeit in Nepal auf jeden Fall eine spannende und erfahrungsreiche war. Es gab einige Tiefpunkte, wie die etlichen Krankenhausbesuche wegen Annas Augeninfektion, die sich durch die gesamten fünf Monate hielt und immer wiederkehrte, frustrierende Momente mit den Kindern, wenn sie bei Frankas Theater einfach keinen Respekt zeigten und viel zu laut waren und oft war es einfach nur die Tatsache, dass wir so unendlich lange jeden Tag genau das Gleiche tun und die Zeit einfach nicht verstreichen wollte. Dafür hatten wir auch sehr viele unbezahlbare Momente mit den Kindern. Wir durften beim Elefantenritt, im Himalaya und beim Dorfbesuch das Land mit all seinen Facetten erleben und können wohl wirklich sagen, dass wir „in die Kultur eingetaucht sind“. Oftmals waren es aber einfach die kleinen Momente, die es so besonders gemacht haben, wenn ein Kind einen an der Hand genommen hat oder wir Bilder von ihnen geschenkt bekommen haben, man erfolgreich Mathe erklärt hat oder man einfach seinen Milktea in einem kleinen Straßenshop bei den Einheimischen getrunken hat. Wir sind uns einig, dass es die richtige Entscheidung war ins „Haus der Hoffnung“ zu gehen und dankbar dass wir all diese Erfahrungen sammeln konnten und so viel erlebt haben.

Jetzt liegen noch sieben Wochen Urlaub vor uns, bevor es wieder nach Hause geht. Wir werden in Kambodscha, Vietnam und Thailand unterwegs sein und freuen uns auf Strand, Sonne, leckeres Essen und darauf einfach richtig entspannen zu können und trotzdem viel zu erleben! Da wir unseren Aufenthaltsort so ungefähr alle drei Tage wechseln und mit dem Blog schreiben nicht hinterher kommen würden, gibt es ab jetzt nur noch Fotos mit einem kleinen Kommenar zu sehen. Wir sind gespannt, was wir hier noch alles erleben dürfen!