Ab in die Berge

Wir waren wieder auf Reisen! Dieses Mal haben wir aber weder wilde Tiere gesehen, noch entspannt, sondern es ging hoch die in die Berge! Gemeinsam mit zwei anderen Praktikanten, Anna und Lea, fuhren wir vor zwei Wochen wieder nach Pokhara, wo wir schon Ende September gewesen waren. Anders als beim letzten Mal konnten wir schon auf der Busfahrt das Himalaya sehen, was unsere Vorfreude auf unsere 4-tägige Wanderung durch die Annapurna-Region nochmal um einiges steigerte. Am ersten Tag unserer Tour fuhren wir von Pokhara aus gemeinsam mit unserem Guide Kevin in einem Nepali-Bus über holprige Straßen und kamen nach etwa eineinhalb Stunden in einem Dorf namens Nayapul an. Dieses Dorf liegt auf etwa 1000 Höhenmetern. Kaum waren wir ausgestiegen, liefen wir auch schon los. Der Anfang war relativ entspannt und gut machbar. Nachdem wir aber in einem Dorf zu Mittag gegessen hatten, ging es plötzlich eineinhalb Stunden lang ausschließlich Treppenstufen hoch. Das war ganz schön schweißtreibend, aber als wir dann in unserer ersten Lodge angekommen waren, die in einem wunderschönen, friedlichen Bergdorf namens Ulleri (2000 Höhenmeter) lag, war die Anstrengung schon wieder vergessen. Früh am nächsten Morgen standen wir vier eher auf, um den Sonnenaufgang anzuschauen. Wo am Vortag noch Wolken waren, konnte man nun anschauen, wie die schneebedeckten Berge Annapurna South und Hiun Chuli langsam von den Sonnenstrahlen rot gefärbt wurden. Nach dieser tollen Aussicht und einer großen Schüssel Porridge zum Frühstück ging es weiter. Besonders toll war an diesem Tag, die unterschiedlichen Facetten der Landschaft im Himalya zu sehen. Anfangs liefen wir noch durch mehrere Dörfer, danach wanderten wir in einem Wald entlang eines reißenden Baches und zum Schluss, nach drei Stunden anstrengendem Treppensteigen erblickten wir in unserem Zielort Ghorepani, der auf etwa 2800 Höhenmeter liegt, die wunderschöne Annapurna-Range. Unsere gute Leistung – der Guide hatte für diese Strecke 5 Stunden angekündigt – wurde in der Lodge mit dem besten Veggie-Burger belohnt, den wir je gegessen haben. Nachdem wir noch ein kleines Fotoshooting vor der Range gemacht hatten, zog Nebel auf und es wurde eisig kalt. Am dritten Tag bestiegen wir noch vor 6 Uhr den Poonhill, der auf 3200 Metern liegt, um von ihm aus den Sonnenaufgang vor dem überwältigenden Bergpanorama zu genießen. Nach einer dreiviertel Stunde schweißtreibendem Aufstieg betrachteten wir mit einer heißen Schokolade in der Hand die schneeweißen Gipfel des Dhaulagiri 1 und des Annapurna 1, beide in den Top 10 der höchsten Berge der Welt und noch eine Menge andere weiße Riesen. In Ghorepani ließen wir uns wieder eine Schüssel Porridge schmecken und liefen danach den sogenannten Deurali-Pass entlang. Von ihm aus hatte man eine noch schönere und weitere Sicht als vom Poonhill aus. Danach ging es nur noch abwärts, was zwar weniger anstrengend war, dafür aber mehr auf die Knochen und die Gelenke ging. Als wir alle schon weiche Knie hatten, kamen wir nach 7 Stunden endlich an unserer Lodge in Ghandruk an. An diesem Abend gönnten wir uns ein großes Dal Bhat, drei Kannen Tee und leckeren Nachtisch.
An unserem letzten Tag wachten wir alle mit Muskelkater und Gelenkschmerzen auf. Doch Jammern half nichts, wir mussten die letzten 800 Höhenmeter ja irgendwie noch runterkommen. Zum Glück verschätzte sich unser Guide wieder mit der Zeitangabe und wir kamen nach 4 Stunden in Nayapul an, dem Ort an dem wir gestartet waren. Auf der Busfahrt zurück, machte es kurz vor Pokhara einen Riesenknall! Unser Guide war schon dabei aus dem Bus zu rennen, doch glücklicherweise war nur ein Reifen geplatzt. Das hielt den Bus auch nicht davon ab einfach weiterzufahren. In unserem Hotel in Pokhara standen wir alle erstmal unter die warme Dusche und zogen frische Klamotten an.

Trotz aller der Anstrengung und des Muskelkaters waren und sind wir uns alle einig, dass wir eine wirklich wundervolle und unvergessliche Zeit hatten und in unserem Leben selten so etwas Tolles gesehen und erlebt haben.